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Caddy Camper: der Ausbau vom Auto zum Camper

Freiheit im Alltag genießen: Wie du dein Auto zu einem Camper umbauen kannst, erklärt dir Gastautorin Carina in ihrem Erfahrungsbericht.

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Die Reiselust setzt alles in Gang

Eigentlich lief unser Leben ziemlich perfekt. Nach dem Studium reisten mein Freund Max und ich sieben Monate durch Neuseeland und Asien. Anschließend fanden wir direkt eine Festanstellung und eine tolle Wohnung im Zentrum unserer Wahlheimat Stuttgart. Aber irgendetwas fehlte uns. Es dauerte einige Zeit, bis wir dieses Gefühl der Unzufriedenheit greifen konnten: Wir lieben das Stadtleben sehr, dennoch sehnen wir uns nach mehr Freiheit – eine, die wir nur draußen und unterwegs finden.

Es ist eine Passion, die wir teilen. Für uns bedeutet Reisen nicht, Urlaub an einem Ort zu machen, sondern unterwegs zu sein. Roadtrips mit Zufallsprinzip nennen wir das – ein grobes Reiseziel suchen, packen und los! Wir lassen uns treiben und entscheiden jeden Tag aufs Neue, worauf wir Lust haben. Den Tag entspannt am Strand verbringen, durch eine historische Altstadt schlendern, frischen Fisch in einer kleinen Hafenstadt genießen oder einen Gipfel besteigen. Wenn wir mit dem Auto unterwegs sind, können wir nach Lust und Laune abbiegen und jederzeit spontan entscheiden.

Max und Carina umarmen sich an einem Flussbett in der Natur
Max und Carina lieben das Stadtleben, sehnen sich aber gleichzeitig nach der Freiheit. © Caddy Camper / Carina

Die Wahl des richtigen Autos

Unser treuer Begleiter auf diesen Reisen war bisher ein 15-jähriger Renault Clio. Ohne eine Generalüberholung war absehbar, dass er die nächste große Tour nicht mehr schaffen würde. Und wir hatten schon lange den Traum von einem eigenen Camper. Mich hat der Gedanke seit 2009 nicht mehr losgelassen, als ich als Backpackerin Australien mit einem Campervan bereiste. Und Max konnte stundenlang von den Urlauben mit seinen Eltern in ihrem alten T2 Bulli quer durch Europa schwärmen. Unser Auto und zukünftiger Camper sollte daher groß genug sein, um darin schlafen zu können.

Wir hatten ein Budget von 20.000 Euro zur Verfügung. Mehr wollten und konnten wir nicht ausgeben. Doch was sollte es werden? Ein VW Bulli? Unbezahlbar. Ein alter Van? Leider zu unzuverlässig, wenn man kein Automechaniker ist. Ein neuerer VW Bus? Ein großes Auto ist für die Anwohnerparkplätze in unserer Wohngegend leider ungeeignet und auch das Budget würde ein neueres Modell locker sprengen.

Nach etwas Recherche hatten wir unser Traumauto schnell gefunden: einen VW Caddy, der kleine Bruder des VW Bus. Wir entschieden uns für einen neuen Caddy mit Euro-6-Diesel und Blue Motion, ein sparsames und umweltbewusstes Modell. Als wir Anfang Juli 2016 unseren Caddy endlich abholen konnten, hätten wir stolzer nicht sein können. Bis wir ihn als Camper nutzen konnten, sollten nur zwei Monate vergehen. Denn die erste Reise mit unserem Caddy stand bereits an.

Der umgebaute, mintgrüne VW Caddy von Max und Carina mit Sonnenuntergang im Hintergrund
Als Hommage an den alten Bulli bekam der Caddy von Carina und Max eine Folierung in Mintgrün. © Caddy Camper / Carina

Her mit den Ausbau-Ideen

Wir entschieden uns für einen Caddy in Weiß, aber so sollte er nicht bleiben. Als Hommage an den alten Bulli bekam er eine Folierung in Mintgrün. Der Ausbau des Innenraums war der zweite Schritt. Wir wünschten uns eine flexible Lösung, die einfach und schnell ausbaubar war. Der Caddy sollte weiterhin im Alltag genutzt werden können.

Obwohl es auf dem Markt zahlreiche gut durchdachte Fertigbausätze gibt, um den Caddy camping-tauglich zu machen, haben wir uns entschieden, ihn in Eigenregie auszubauen. Bett, Sofa, Tisch – alles sollte unser Ausbau beinhalten. Ein „Tiny-Camper” gemütlich und funktionell. Auch wenn das Ganze etwas mehr Arbeit war, als wir zunächst dachten – es machte riesigen Spaß. Mit jedem neuen Teil, das wir planten und bauten, kamen weitere Ideen hinzu. Unser Tipp: Viel Inspiration zum Ausbau liefern Instagram und Pinterest.

Die Bett-Box des Caddy Campers

Das Essenzielle zuerst: das Bett. Wir verglichen viele Modelle auf dem Markt, vermaßen den Caddy und fertigten diverse Skizzen an. Das Holz besorgten wir bei einem Camping-Innenausbau-Hersteller in Trochtelfingen im Zollernalbkreis. Das mit CPL (Continuous Pressed Laminat, widerstandsfähige Laminatbeschichtung) beschichtete Holz soll langlebiger sein als herkömmliches Holz aus dem Baumarkt. Der Freund meiner Schwester, ein Zimmermann, half uns beim Sägen der Bretter und beim Zusammenbau.

Wer nicht das Glück hat, einen Zimmermann zu kennen, kann sich auch ganz unkompliziert im Baumarkt das nötige Werkzeug ausleihen. Ein Hinterhof, ein paar Böcke, eine Stichsäge, Schleifpapier, ein Akkuschrauber und Schrauben – das ist alles, was man zum Bauen eines Bettes benötigt. Das Bettgestell besteht bei uns aus einer Box, welche im Kofferraum liegt. Diese ist längs in drei Bereiche geteilt. Die mittlere Deckenplatte ist lose, kann herausgenommen und mithilfe einer Metallstange zu einem Tisch umgebaut werden. Auf der linken Seite ist eine 12-Volt-Kühlbox verbaut und rechts befindet sich eine ausziehbare Küchenschublade mit gasbetriebenem Campingkocher. Im Innenraum des Caddys kann eine ausklappbare Schlafplatte schnell und einfach eingehakt werden. Mit ihr können wir sowohl ein circa 1,90 Meter langes Bett als auch ein Sofa bauen. Auf längeren Trips bauen wir die Sitze aus und ersetzten sie durch ebenfalls selbst gebaut Gepäckboxen.

Nachdem die wichtigsten Teile fertig waren, war es an der Zeit, unseren Caddy Camper gemütlich zu machen. Für die Matratze ließen wir in einem Fachgeschäft Schaumstoff auf unsere Wunschmaße zuschneiden und nähten passende Bezüge.

Den Reißverschluss über mindestens 50 Prozent des Umfangs einnähen, denn Schaumstoff ist sehr widerspenstig. Hast du das bedacht, ist das Ganze perfekt fürs Reisen, denn dank der Reißverschlüsse kann man die Bezüge nach einem längeren Trip einfach abziehen und waschen.

Der fertige Ausbau des Caddy Campers mit Bett und Küche
Einsatzbereit. Der Caddy-Tour nach Spanien und Portugal steht nichts mehr im Weg. © Caddy Camper / Carina

Aus den Überresten des Stoffs nähten wir Vorhänge, die wir mit Kordeln und Saugnäpfen an den Fenstern anbrachten. Wichtig: Normale Automodelle sind nicht für das Campen konstruiert, daher sollte auf eine ausreichende Luftzufuhr geachtet werden. Wir nutzen hierfür Türlüftungsgitter für die Vordertüren und einen Abstandshaken für die Heckklappe. Und unsere Tipps für mehr Gemütlichkeit im Camper: eine LED Lichterkette als Beleuchtung für den Innenraum (zieht die Autobatterie nicht leer), einige Lieblingskissen und eine kuschelige Wolldecke für lauschige Nächte.

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Das Leben mit einem Camper

Unser Trip nach Spanien und Portugal war traumhaft und dank unseres kleinen Campers konnten wir Plätze entdecken, die man als normaler Tourist eher selten zu Gesicht bekommt. Eine Freiheit, die man nicht kaufen kann. Das Planen und Bauen eines Campers ist ein ganz besonderes Projekt. Immer hat man neue Ideen, wie man den Caddy noch gemütlicher machen oder ihn erweitern könnte. Aktuell sind wir dabei, Regale für die Heckklappenfenster zu bauen. Fertig ist unser Self-Made-Camper wohl nie – aber ist es nicht auch gerade das, was den Reiz ausmacht?

Über Carina

Carina ist 31 Jahre alt, lebt in Stuttgart und arbeitet dort als Art Director in einer Digitalagentur. Über ihren Caddy Camper und ihre Reisen berichtet sie auch auf ihrem Instagram-Kanal und ihrem Blog.

© Caddy Camper/Carina
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