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Macht es Sinn, seine Jobsituation am Jahresende zu überdenken?

Wo stehe ich? Wo geht die Reise hin? Diese Fragen beschäftigen uns besonders zum Jahreswechsel. Auch in Hinblick auf den Job – ein Coach gibt Tipps, was zu beachten ist.

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Gerade jetzt zum Jahreswechsel lassen viele von uns noch einmal die vergangenen Monate Revue passieren und hinterfragen dabei auch unser Berufsleben. Wie sinnvoll ist es, sich zwischen den Jahren mit dem Job zu beschäftigen?

Grundsätzlich ist es natürlich nie verkehrt, einmal in sich zu gehen und zu fragen: Wo stehe ich? Wie geht es mir in meiner Situation? Was wünsche ich mir für die Zukunft, fürs nächste Jahr? In der Praxis fällt mir auf, dass wir in dieser Zeit kritischer sind: Gerade zum Jahreswechsel neigen wir dazu, nach der Sinnhaftigkeit des Lebens zu suchen – mehr als sonst. Aber eines muss uns allen klar sein: Zwischen den Jahren passiert natürlich jobtechnisch nicht viel und es ist kaum etwas zu bewegen. Das ändert sich im ersten Drittel des neuen Jahres wieder. Aber umso besser – jetzt haben wir Zeit zum Nachdenken und die Dinge, die uns beschäftigen, vernünftig zu analysieren. Dazu gehört, die Motive unseres Handelns zu überprüfen und uns zu fragen: Welcher Weg ist mein persönliches Ziel?

Was sollte ich machen, wenn ich merke, dass ich unzufrieden bin?

Bevor ich etwa über einen neuen Job nachdenke, sollte ich erst einmal überprüfen, was für Möglichkeiten ich in meiner derzeitigen Firma, bei meinem aktuellen Arbeitgeber habe. Kann ich mich vielleicht weiterbilden, um meine Position zu verbessern? Gibt es flexiblere Arbeitszeitmodelle, die mich zufriedener machen würden? Fehlt mir die Anerkennung meines Chefs? Das alles sind Bereiche, auf die man Einfluss hat, die man verändern kann.

Das bedeutet durchhalten um jeden Preis?

Nein, sicher nicht! Auf jeden Fall solltest du darüber nachdenken, dir einen neuen Job zu suchen, wenn du abends häufiger denkst, dass es ein schrecklicher Tag war. Wenn du den Eindruck hast, dass es für dich kein Vorwärtskommen gibt und du resignierst. Und vor allem: Wenn es dir körperlich nicht mehr gut geht und der Stress sich bemerkbar macht. Aber häufig frustrieren uns auch Dinge im Berufsleben, die eben doch im Gespräch mit den Kollegen oder dem Chef zu lösen sind. Diese Gelegenheit sollten wir zumindest nicht verstreichen lassen.

Frust und Unzufriedenheit im Job? © iStock.com/AntonioGuillem

Ich kann wirklich jedem nur raten, sich gründlich auf ein Personalgespräch vorzubereiten. Dazu gehören auch eine Reihe von Fragen, die nicht unmittelbar mit dem eigenen Arbeitsbereich zu tun haben.

Cornelia Paul, Systemischer Management Coach (SMC) und Expertin für Motivations-Potenzial-Analyse

Wie verhalte ich mich denn in so einem Gespräch? Was muss ich berücksichtigen?

Ich kann wirklich jedem nur raten, sich gründlich auf ein Personalgespräch vorzubereiten. Dazu gehören auch eine Reihe von Fragen, die nicht unmittelbar mit dem eigenen Arbeitsbereich zu tun haben. Wie etwa die, wann die Personalabteilung die Budgets für Weiterbildungen vergibt? Außerdem sollte ich selbst eine Idee haben, welche Fortbildungsmaßnahmen mir und damit der Firma nutzen könnten. Wer etwa im Home-Office arbeiten möchte, sollte sich fragen, was für Angebote es bereits gibt und inwieweit das im eigenen Job möglich ist. Und bei der Frage nach mehr Geld sollte man zuerst schauen: Hat die Firma im vergangenen Jahr ihre wirtschaftlichen Ziele erreicht, ist es ihr möglich mehr zu zahlen? Mach Deine Hausaufgaben, natürlich auch, was deine eigenen Leistungen betrifft. Da gibt es doch häufig auch Überraschungen, übrigens nicht erst im Gespräch mit dem Chef.

Was meinst du damit? In der Regel weiß ich doch, was ich leiste.

Ich erlebe es immer wieder und kann jedem nur raten: Erstell eine Projektliste und guck, was Du im vergangenen Jahr erfolgreich für die Firma abgeschlossen hast. Wer das gemacht hat, ist meist überrascht, wieviel gut geklappt hat – und wie wenig eigentlich problematisch war. Das ist eine gute Ausgangsbasis, sich über die eigenen Stärken klar zu werden. Denn meist neigen wir dazu, uns eher kritisch zu sehen und zu überlegen, was wir nicht können.

Das heißt die negativen Aspekte soll ich lieber nicht erwähnen?

Du solltest sie im Gespräch nicht nach vorne tragen – da ist es sinnvoller, sich auf die Dinge zu konzentrieren, die gut gelaufen sind. Aber falls es zur Sprache kommt, solltest du schon Antworten haben, warum bestimmte Projekte nicht problemlos gelaufen sind – und was du verbessern könntest.

Wer kann mir helfen, wenn ich merke, dass ich unsicher bin, mich selbst nicht richtig einschätzen kann?

Ich bin da ganz klar für außenstehende Berater – Freunde etwa haben meist eine vorgefertigte Meinung, die nicht hilft. Gibt es in der Firma einen guten Personalentwickler, der als Gesprächspartner in Frage kommt? Es ist zwar etwas Old School, aber ich persönlich rate auch dazu sich einen Mentor zu suchen. Jemanden, der in der Firma weit oben steht oder vielleicht schon im Ruhestand ist und unterstützen kann – mit Erfahrung oder auch Kontakten.

Über Cornelia Paul


Cornelia Paul aus Hamburg ist zertifizierter Systemischer Management Coach (SMC) und zertifizierte Expertin für die Motivations-Potenzial-Analyse MPA. Mehr zu ihr unter www.cornelia-paul-coaching.de.

© Lilli Lafeld

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15.02.2018

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