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Sabbatical: So planst du dein persönliches Sabbatjahr

Eine Auszeit vom Job kann dir helfen, Kraft zu tanken und Lebensträume zu erfüllen. Doch ein Sabbatical verlangt eine kluge Vorbereitung. So planst du die Pause.

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Was heißt eigentlich Sabbatical?

Der englische Begriff stammt ursprünglich aus der Bibel und kommt vom hebräischen Sabbat. Gemeint ist dort eine Pause für das Ackerland. Die moderne Arbeitswelt hat sich den Begriff angeeignet und bezeichnet damit ebenfalls eine Regenerationsphase, nämlich einen unbezahlten Urlaub für den Mitarbeiter. Nach der Arbeitsauszeit übernimmt der Mitarbeiter wieder den Job, den er auch zuvor hatte. Die Länge eines Sabbaticals wird individuell mit dem Arbeitgeber vereinbart. Sie kann von einem Monat bis zu fünf Jahren dauern, ohne, dass der Arbeitsvertrag aufgelöst wird.

Die Gründe für den Wunsch nach einer Auszeit

Laut einer Forsa-Umfrage im Auftrag des Bildungsministeriums wünschen sich 57 Prozent aller Arbeitnehmer in Deutschland ein Sabbatjahr. Grund ist meist die Sehnsucht nach mehr Zeit für sich und geliebte Menschen. Mehr als 75 Prozent der Befragten gaben in der Studie an, dass sie in der Arbeitspause mehr Zeit mit Freunden und der Familie verbringen möchten. Eine Umfrage der Versicherung Arag ergab, dass 57 Prozent derjenigen, die ein Sabbatjahr machen würden, in dieser Zeit gerne neue Perspektiven erschließen wollen. 54 Prozent sehnen sich nach einer Reise. Die Hälfte der Befragten gab außerdem an, dass sie durch die Auszeit einem Burnout vorbeugen wolle.

Eine Auszeit vom Job wirkt sich nachweislich positiv auf die Regeneration und die Gesundheit aus. Zu diesem Ergebnis kam die Universität Siegen nach einer Befragung von Lehrern. Du hast die Möglichkeit dich persönlich nach deinen Wünschen zu entfalten und bekommst so auch neue Impulse und Ideen für deine persönliche Weiterentwicklung und für deine Arbeit.

© iStock/jacoblund

Für wen eignet sich ein Sabbatical nicht?

Die Studie der Forscher an der Universität Siegen ergab auch, dass Menschen, die in ihrem Sabbatjahr vor dem Stress flohen, schon ein halbes Jahr nach der Rückkehr wieder vom Alltag eingeholt wurden. Das Sabbatjahr hatte also nur einen kurzzeitigen Effekt auf die Entspannungssuchenden. Die Studienleiter empfehlen, dass betroffene Probanden eher an ihrem Umgang mit Stress arbeiten statt eine Auszeit zu nehmen. Das Sabbatjahr ist ebenfalls nicht zu empfehlen, wenn es sich mit den privaten Verhältnissen nicht kombinieren lässt, zum Beispiel, wenn Familienangehörige nicht einverstanden sind. Eine Auszeit ist außerdem in manchen Branchen schwer umzusetzen, weil zum Beispiel ein Posten nicht lange unbesetzt bleiben kann. Dann sollte nach Kompromissen gesucht werden.

Hat jeder Arbeitnehmer diesen Urlaubsanspruch?

Einen gesetzlichen Anspruch auf einen längeren unbezahlten Urlaub gibt es im Arbeitsrecht nicht. Nur eine geringe Anzahl an Landesbeamten haben diese Freiheit. Es liegt also am Arbeitgeber, ob er einen unbezahlten Urlaub gewährt oder nicht. Wenn du ein Sabbatjahr nehmen möchtest, solltest du deinen Arbeitgeber von den Vorteilen deiner Auszeit überzeugen und mit ihm eine einvernehmliche Absprache treffen. Diese kann er später nicht einfach wieder zurücknehmen. In einigen Fällen gibt es allerdings auch tarifvertragliche Vorschriften, die es dir erlauben, ein Sabbatjahr einzulegen. So sieht beispielsweise die Arbeitszeitflexibilisierung im öffentlichen Dienst (tvöd) für Beamte die Möglichkeit für ein Sabbatjahr vor. Hier stellt es eine besondere Form der Teilzeitbeschäftigung dar.

Welche Vorteile hat der Arbeitgeber von einem Sabbatical

Wenn du deinem Chef ein Sabbatjahr vorschlagen möchtest, dies in deinem Unternehmen aber nicht die Regel ist, solltest du dir vorab überzeugende Argumente zurechtlegen. Tatsächlich ist so eine Auszeit nämlich nicht nur für dich persönlich, sondern auch für das Unternehmen oft ein Gewinn. Ein Argument könnte beispielsweise sein, dass du das freie Jahr dazu verwenden möchtest, um eine intensive Weiterbildung zu machen, von der dein Arbeitgeber auch profitiert. Neue Impulse fördern kreative Ideen und schützen dich vor Überbelastungen und Langeweile im Arbeitsumfeld. Einer der wichtigsten Punkte für deinen Chef ist außerdem, dass er durch dein Fernbleiben Geld spart, weil die Auszeit in der Regel unbezahlt ist. Im Gespräch mit deinem Vorgesetzten macht es Sinn, dass du ihm Lösungsmöglichkeiten für auftretende Probleme vorschlägst, beispielsweise eine Umverteilung deiner Aufgaben oder eine mögliche Vertretung.

© iStock/mihtiander

Wie du das Sabbatjahr finanzierst

Um in der Auszeit finanziell über die Runden zu kommen, gibt es verschiedene Modelle. Die Wahl des Modells ist davon abhängig, welche der Arbeitgeber akzeptiert. Bei einem der gängigsten Finanzierungsmodelle verzichtest du im Vorfeld deines Sabbatjahres auf einen Teil deines Gehaltes und sparst dir so dein Jahresgehalt für die Auszeit an. In einem anderen Modell kannst du Überstunden ansammeln. Eine dritte Möglichkeit sieht einen unbezahlten Urlaub vor. Vor dem Beginn des Sabbaticals solltest du unabhängig von dem Modell durchrechnen, wie viel Geld du zur Erhaltung deiner Lebenskosten und für Versicherungen und etwaige Reisekosten, sofern du die Auszeit für einen Urlaub nutzen willst, brauchst. Hier lohnt es sich, großzügig zu kalkulieren.

Die Krankenversicherung im Sabbatjahr

Den Umfang deines Versicherungsschutz während deiner Abwesenheit vom Unternehmen solltest du mit deinem Arbeitgeber klären. Wenn du mehr als einen Monat unbezahlten Urlaub nimmst, musst du dich selbst um deine Sozialversicherung kümmern. Sofern du dich im Ausland aufhältst, ist es außerdem wichtig zu prüfen, ob deine Krankenversicherung die Reiseregion abdeckt.

Die vertragliche Regelung der Arbeitspause

Sprich mit deinem Arbeitgeber unbedingt über die Modalitäten nach deiner Rückkehr und halte sie mit ihm in deinem Arbeitsvertrag oder in einem sogenannten Sabbatical-Vertrag fest. Darin sollte auch die Vergütung während deiner Auszeit, die Versicherungsregelung, die Fortzahlung der betrieblichen Altersvorsorge oder anderer freiwilliger Leistungen sowie die Aufgabe nach der Rückkehr festgeschrieben sein. Außerdem solltest du angeben, wie du während deiner Abwesenheit erreichbar bist und wer deine Vertretung übernimmt. Um sicher zu gehen, dass nach der Rückkehr keine Überraschungen auftreten, kannst du einen Fachanwalt auf den Vertrag schauen lassen.

Das Sabbatical im Lebenslauf

Auch wenn eine Lücke im Lebenslauf, die über ein bis zwei Monate hinausgeht, das Aufsehen vieler Personaler erregt, bedeutet sie noch lange keinen Nachteil für deine berufliche Zukunft. Du hattest bei deinem ehemaligen Vorgesetzten bereits gute Argumente für das Sabbatical, die dir auch ein zweites Mal aus der Erklärungsnot helfen werden. Eine gut geplante Auszeit macht dich zu einer entspannten, kreativen und motivierten Arbeitskraft, die sich selbst viel wert ist.

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