Active

Gesundheit und Lebenserwartung: Eine Frage der Gene – oder der Bewegung?

Was bewirkt eigentlich dieser „Active Lifestyle“? Erstaunlich viel, wenn man begreift, welche biochemischen Prozesse durch Bewegung aktiviert werden. Das Wunder des Sports – eine Kolumne.

Teilen
0

New Year. New You?

Zum Jahresbeginn stecken die meisten Menschen voller guter Vorsätze. Bewusste Ernährung, in jedem Fall weniger Süßigkeiten. Und definitiv seltener Currywurst. Die letzte Netflix-Folge für morgen aufsparen und früher ins Bett gehen. Überhaupt eher Aufstehen und Zeit für sich haben.
Vielleicht Sport?

Ja, vor allem Sport!

Nach den Trainings fühlen wir Menschen uns besser (wenn wir unmittelbar davor keine Currywurst essen!). Das Gefühl kennen die meisten. Aber warum ist Sport gesund – und wie beeinflusst Bewegung die Lebenserwartung? Das sind die fünf wichtigsten Gründe!

1. Durch Sport steigt die Hirnaktivität

Sport erhöht die Ausschüttung von Glückshormonen wie Dopamin, Serotonin und Endorphin. Wir spüren das vertraute, positive Gefühl nach dem Sport. Und wenn wir gut gelaunt sind, gelingen uns auch unliebsame Aufgaben im Alltag etwas leichter.

Doch wie intensiv muss die Dosis Sport sein, damit sie stimmungshebend wirkt? Nicht allzu groß! Schon wer zehn Minuten moderat läuft, steigert seine Hirnaktivität. Diese sorgt wiederum dafür, dass das Belohnungssystem im Gehirn mehr Glückshormone produziert. Bestätigt wurde diese Annahme von Forschenden an der Universität im japanischen Tsukuba.

Kai Tutschke

Über Kai Tutschke

Kai Tutschke ist als Geschäftsführer für Garmin in Deutschland, Österreich und in der Schweiz verantwortlich. In seiner Freizeit ist der 49-Jährige selbst sportlich aktiv – unter anderem als Läufer, Gravelbiker oder beim Surfen.

2. Sport schützt vor oxidativem Stress

Was ist oxidativer Stress? Stark vereinfacht: Ein negativer Stoffwechselzustand, der die menschlichen Zellen und ihre Funktionen schädigt. Eine verbreitete Folge von oxidativem Stress sind Entzündungen.

Hauptursache für diese Beeinträchtigung des Stoffwechsels sind menschliche Konsumgewohnheiten. Alkohol, Rauchen, zu viel Zucker, die Klassiker. Weniger bekannt: Auch eine vitaminarme Ernährung oder Schlafmangel können oxidativen Stress verursachen.

Neben ausgewogenen, hauptsächlich pflanzenbasierten Essgewohnheiten hilft vor allem, na klar: Sport. Besonders mäßige Ausdauertrainings sorgen dafür, dass der Körper bestimmte Enzyme bildet. Diese wirken antioxidativ und hemmen damit die Folgen des negativen Stresses.

Obacht: Dauerhaft intensive Sporteinheiten können den oxidativen Stress erhöhen. Daher sollten sich Sporttreibende nach langen Pausen gemäßigt an Belastungen heranwagen.

3. Durch Sport haben Menschen auf Dauer mehr Energie

Biologie, Klasse 5: Mitochondrien sind die Kraftwerke in den menschlichen Zellen. Sie ermöglichen, dass der Körper die Kalorien aus der Nahrung als Energie verwerten kann. Je mehr Mitochondrien ein Organismus besitzt, desto mehr Kalorien kann dieser in Kraft und Dynamik umsetzen.

Für sportlich aktive Menschen gibt es daher einen großen Vorteil: Wer sich viel bewegt oder mit Gewichten fordert, baut Muskeln auf. Diese wiederum enthalten in ihren Zellen deutlich mehr Mitochondrien als andere Gewebe.

Die einfache Gleichung: Mehr Muskeln = mehr Mitochondrien = mehr Energie im Alltag.

4. Sport fördert die Blutqualität

Sport erhöht die Anzahl an Blutkörperchen. Das klingt banal, ist aber sehr wichtig.

Von vorn: Durch aerobes Ausdauertraining (gemäßigter Leistungsbereich) produziert der menschliche Organismus rote Blutkörperchen. Dadurch kann sich das Blutvolumen um ein bis zwei Liter erhöhen. Allein dadurch wird der Körper besser durchblutet und unterschiedlichstes Gewebe umfassender mit Nährstoffen versorgt.

Durch das gestiegene Blutvolumen erhöht sich die Menge an Hämoglobin. Diese Eiweißverbindung ermöglicht, dass Sauerstoff im Körper transportiert werden kann. Je mehr Hämoglobin ein Mensch besitzt, desto mehr Sauerstoff kann der Organismus aufnehmen. Das verbessert die körperliche Leistungsfähigkeit nicht nur beim Sport, sondern in jeder Lebenslage.

5. Sport verlängert Telomere und die Lebenserwartung

Ein kurzer Schweif in die Molekularbiologie: Die sogenannten Chromosomen tragen die DNA eines Lebewesens. Ohne die Erbinformation können sich Zellen nicht teilen. Sie würden mit der Zeit absterben. Die Reparaturfunktion des Menschen, die vollautomatisch abgestorbene durch neue Zellen ersetzt, wäre nicht mehr funktionstauglich.

Die Telomere, die sich schleifenförmig um die Enden der Chromosomen winden, sollen das verhindern. Sie beschützen die chromosomale DNA vor dem Abbau. Kurz nach der Geburt eines Menschen bestehen die Enden der Chromosomen aus Tausenden Bausteinen. Im Erwachsenenalter werden diese mit jeder neuen Zellteilung minimal abgebaut. So lange, bis keine übrig sind.

„Man kann sich Telomere wie die Plastikkappen an Schnürsenkeln vorstellen. Ohne diese Kappen kann der ganze Schnürsenkel seine Funktion nicht erfüllen“, verbildlichte Dr. Brian Luke von der Universität Heidelberg bereits im Jahr 2013.

Die gute Nachricht? Durch Intervall- und Ausdauertraining können Menschen ihre Telomere verlängern. Das zeigt eine Studie der Universität Leipzig. Wer an drei Tagen in der Woche ein Ausdauer- oder Intervalltraining über mindestens 45 Minuten absolviert, soll seine Telomere in den Blutzellen um 3,3 bis 3,5 Prozent verlängern können. Warum das passiert, ist noch unbekannt. Der positive Einfluss des Ausdauertrainings gilt als gesichert.

Bestimmen die Gene das Schicksal, wenn es überhaupt so was wie eine Vorbestimmung gibt?

Ich kann auf die Wissenschaft verweisen: Nur etwa 20 Prozent der Gesundheit und Lebenserwartung wird genetisch bestimmt. 80 Prozent sind dagegen vom Menschen über Sport und Ernährung beeinflussbar. Das sind aktuelle Zahlen der Harvard Medical School, einer der besten medizinischen Einrichtungen der Welt.

Es lohnt sich also, am eigenen Leben zu arbeiten. Aktiv zu sein. Neues auszuprobieren – zum Beispiel mit der #BeatYesterday 40 Tage Challenge von Garmin. Der Januar ist ein guter Monat für sportliche Bewegung. Wie jeder andere auch.

Was dich sonst noch vorwärts bringt

Venu Sq 2 – die Smartwatch für ein aktives und gesundes Leben.

Lerne deinen Körper besser kennen und bringe Fitness und Alltag in Einklang. Die Smartwatch für einen aktiven Lebensstil. Mit umfassender Gesundheitsanalyse und innovativen Fitnessfunktionen.

Weitere Themen
Meinungen

Diskutiere über diesen Artikel und schreibe den ersten Kommentar:

Jetzt mitdiskutieren
Keine Kommentare

Diskutiere über diesen Artikel