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6 Gründe, ein Gravel Bike anzuschaffen – oder auch nicht

Gravel Bikes sind der neueste Trend in der Radsportszene. Sie gelten als Alternative für alle, die auch abseits asphaltierter Straßen längere Strecken zurücklegen wollen. Was ist dran?

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Gravel Bikes sind der neueste Trend im Radsport. Sie sind eine Mischung aus Rennrad und Cyclocrossern. Mit den profilierten Reifen eignen sich die Gravel Bikes für Fahrten auf unterschiedlichsten Untergründen und im Gelände. Anders als beim Rennrad sitzt man aufrecht, sodass auch längere Touren mit dem Gravel Bike entspannt möglich sind. Ob ein Gravel Bike für dich in Frage kommt, erfährst du hier.

1. Woher kommt das Gravel Bike?

Der Trend des Gravel Bikes stammt aus den USA. Vor rund zehn Jahren kamen ein paar Radsport-Fans auf die Idee, Radmarathons nicht nur auf asphaltierten Straßen zu fahren. Sie radelten auch auf den dort verbreiteten Schotterpisten („Gravel“ = Englisch für Schotter oder Kies). Die sogenannten „Gravel Grinder“-Rennen waren geboren. Die unbefestigten Pisten sind mit einem normalen Rennrad kaum zu bezwingen und bieten großes Potenzial für schmerzhafte Bekanntschaft mit dem Untergrund. Die Alternative waren Cross-Rennräder, wie sie beim Cyclocross („Querfeldeinrennen“) benutzt werden. Optimal war das nicht. Cyclocross Räder sind auf technische, schnelle Rundstrecken ausgelegt, nicht auf lange Distanzen. Mitunter wird das Rad auch kurze Passagen getragen. Deshalb bildete sich das Gravel Bike, auch „Adventure Bike“ genannt, als eigene Gattung heraus.

2. Gravel Bikes sind meistens komfortabel

Ob Gravel Bike oder Cyclocross, ist vor allem eine Frage der Bequemlichkeit. Ein Gravel Bike ist darauf ausgerichtet, lange Strecken zu fahren. Du sitzt darauf deutlich entspannter als auf einem Cyclocross. Die eher aufrechte Sitzposition ähnelt dank des höheren Steuerrohrs und des kürzeren Oberrohrs eher der auf einem Marathon-Rennrad. Durch breitere Reifen bietet ein Gravel Bike eine bessere Dämpfung als ein Rennrad. Dazu ist der Radstand relativ lang, was für einen stabilen Geradeauslauf sorgt.

Letztendlich liegt es allerdings immer an der Rahmengeometrie der einzelnen Hersteller, ob ein Gravel Bike wirklich bequemer ist als ein Cyclocrosser.

3. Sie sind schwer

Die Kehrseite der Bequemlichkeit ist ganz klar das höhere Gewicht der Gravel Bikes. So gut wie auf einem Rennrad lässt sich damit deshalb nicht Geschwindigkeit machen. Möchtest du eher Querfeldein-Rennen bestreiten, stellt sich die Frage ob Cyclocross oder Gravel Bike eigentlich nicht. Allein wegen des Gewichts solltest du dir lieber ein echtes Crossrad kaufen.

Grundsätzlich ist es aber kein Problem, gelegentlich auch mal einen Cyclocross auf einem Gravel Bike zu absolvieren. Und das mit dem Gewicht ist natürlich immer relativ: Im Vergleich zu einem Trekking-Rad ist ein Gravel Bike ein echtes Leichtgewicht. Beim Weg zur Arbeit fühlt du dich wahrscheinlich, als würdest du über die Straße fliegen.

4. Gravel Bikes sind vielseitig

Der Umstand, dass das Gravel Bike quasi ein Zwitter zwischen Cross- und Endurance-Bike ist, macht es sehr vielseitig. Es bringt zwar mehr Gewicht auf die Straße als ein klassisches Rennrad, aber wenn du schmale, profillose Reifen aufziehst, kannst du es problemlos zum Rennrad-Training nutzen.

Semi-Slicks machen das Gravel Bike zum Allrounder. Die Reifen haben nur an den Seiten Profil. Damit meisterst du die verschiedensten Untergründe. Je nach Modell sind Reifenbreiten bis zu 35 Millimeter möglich. Das macht das Gravel Bike auch zum guten Begleiter in der Stadt.

Zudem bieten Gravel Bikes in der Regel die Möglichkeit, Schutzbleche anzubringen, was die sportlichen Zwitter ebenfalls für Pendler interessant macht. Auch als Rad zum Reisen eignet sich ein Gravel Bike daher gut. Bei manchen Modellen kann sogar problemlos ein Gepäcksystem angebracht werden.

Mountainbiker fährt im Herbst durchs Gelände
Im Winter mit dem Rennrad fahren? Keine gute Idee! Mit dem Gravel Bike kannst du in jeder Jahreszeit trainieren. © iStock.com/sportpoint

5. Gravel Bikes sind perfekt fürs Winter-Training

Schon mal auf vereister Strecke Rennrad gefahren? Falls nicht: Lass es lieber. Es ist keine gute Idee. Ein Gravel Bike mit soliden Reifen und längerem Radstand ist eindeutig die bessere Wahl fürs Winter-Training. Auch Mountainbiker, denen es im Winter im Gelände zu gefährlich ist, finden im Gravel Bike möglicherweise eine gute Alternative.

Grundsätzlich ist das Gravel Bike eine gute Option für Fahrer, denen Gelände auf Dauer zu langweilig ist und die gerne auch mal ein paar Kilometer mehr zurücklegen möchten.

6. Sie unterscheiden sich oft nur wenig von Cyclocross-Rädern

Wenn du schon ein Crossrad besitzt, lohnt sich der Kauf eines Gravel Bikes nicht. So groß sind die Unterschiede nämlich nicht. Vor allem dann nicht, wenn die Rahmengeometrie deines Crossers schon eine halbwegs entspannte aufrechte Sitzposition vorsieht.

Kritiker bemängeln ohnehin, dass es sich beim Gravel Bike in erster Linie um eine Marketing-Masche handelt, durch die ein paar Räder mehr an den Mann oder die Frau gebracht werden sollen. Ähnlichkeiten zwischen Cross und Gravel Bike gibt es definitiv. Und was bei einem Hersteller noch als Crosser deklariert wird, fällt beim nächsten schon in die Kategorie Gravel Bike. Aber lass dich nicht von Bezeichnungen verrückt machen: Welches Bike am besten zu dir passt, findest du mit einem Test im Laden raus.

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