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Triathlon-Equipment: Das empfiehlt die Weltmeisterin

Wer einen Triathlon auf Wettkampfniveau wagen will, muss sich jederzeit auf sein Equipment verlassen können. Anne Haug weiß, worauf du achten musst.

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Nebelschwaden wabern über die Wasseroberfläche. Die aufgehende Sonne verspricht einen heißen Tag. Am Ufer versammeln sich ambitionierte Triathletinnen und Triathleten für einen Wettkampf. Wochenlang haben sie in auslaugenden Trainingseinheiten auf diesen Tag hingearbeitet. Im Wasser. Auf dem Rad. In Laufschuhen. Doch die beste Vorbereitung verpufft, wenn das Equipment im Wettkampf versagt.

Anne Haug weiß, wie wichtig die Ausrüstung ist. Die Ironman-Weltmeisterin, die sich 2019 auf Hawaii krönte, absolviert weltweit Wettkämpfe. Je nach Bedingungen muss sie spezielles Equipment wählen. Anne verrät, worauf du bei der Auswahl achten solltest.

Ein Neoprenanzug gibt dir beim Schwimmen Auftrieb und macht dich schneller. © Christoph Raithel

Der Neoprenanzug: Schnelligkeit und Schutz

Anne Haug: Beim Schwimmen verleiht der Neoprenanzug Auftrieb. Auch gleitet das Wasser am synthetischen Material besser vorbei als an deiner Haut. Das macht dich schneller.

Du solltest den Anzug jedoch ausgiebig testen, ehe du ihn einsetzt. Er muss zu deinem Körperbau passen und eng anliegen, damit kein Wasser hineinläuft. Trotzdem ist es wichtig, dass dein Neoprendress an den Armen etwas lockerer sitzt. Ansonsten leidet deine Beweglichkeit.

Ich nutze mittlerweile ein sehr dünnes Modell. Sportlerinnen und Sportlern, die erst mit dem professionelleren Training beginnen, empfehle ich eine Variante mit einer höheren Millimeterdicke. Dadurch ist der Auftrieb stärker, deine Lage im Wasser verbessert sich. Lassen zu warme Wassertemperaturen das Tragen eines Neoprenanzugs nicht zu, hilft ein sogenannter Swimskin. Den dünnen Stoff streifst du einfach über deinen Triathlon-Einteiler. Er reduziert den Wasserwiderstand, ohne dass du überhitzt.

Tipp: Bei kühlen Wassertemperaturen isoliert dich das Neopren gegen die Kälte. Wenn es besonders eisig ist, gieße ich vor dem Wettkampf etwas warmes Wasser in den Anzug. Das hilft beim Akklimatisieren.

Das Fahrrad: Ergonomie ist essenziell

Anne: Das Fahrrad muss zu deinem Körper passen. Ein schnelles Modell bringt wenig, wenn du dich im Sattel unwohl fühlst. Auf der Langdistanz rächt sich fehlende Ergonomie schnell. Sie verschlechtert deine biomechanischen Abläufe, zudem kannst du deine aerodynamische Sitzposition selten über mehrere Stunden beibehalten. Auch das Verletzungsrisiko steigt. Deshalb empfehle ich ein Bikefitting, bei dem das Fachpersonal dein Rad auf deine Proportionen einstellt.

Tipp: Erst nach der Radanpassung folgt das aerodynamische Feintuning. Windschlüpfrige Felgen erzeugen weniger Luftverwirbelungen und ermöglichen somit höhere Geschwindigkeiten. Wer es noch windschnittiger will, trägt einen aerodynamischen Helm.

In den Sommermonaten schützt eine Brille vor Sonnenlicht und herumschwirrenden Insekten. © Simon Fischer

Die Brille: Schutz gegen herumschwirrenden Gegenverkehr

Anne: Besonders in den Sommermonaten tummeln sich unzählige Insekten in der Luft. In der Natur zwingend erwünscht, im Wettkampf auf der Radstrecke ein Problem: Bei Geschwindigkeiten von mehr als 40 Kilometern pro Stunde können selbst kleinste Käfer im Auge schmerzen. Eine Brille schützt vor diesen unsanften Ablenkungen.

Im Training ist eine Sonnenbrille noch wertvoller als im Wettkampf. Während die Organisatoren für die Rennen örtliche Straßen absperren, ordne ich mich während der Vorbereitung im normalen Verkehr ein. Bei gleißendem Sonnenlicht garantiert eine Brille eine gute Sicht.

Der Schuh: Schmerzfrei spurten

Anne: Die Schuhe müssen bequem sein, ansonsten schmerzen die Füße. Wähle lieber eine halbe Schuhgröße mehr, damit er optimal sitzt.

Die Auswahl eines passenden Modells ist individuell. Faktoren wie die Fußform, der Laufstil oder das Gewicht beeinflussen die Entscheidung. Besonders auf der Langstrecke empfehle ich Schuhe mit stärkerer Dämpfung. Auf der Langdistanz trage ich den Nike Alphafly, der gedämpft und trotzdem schnell ist.

Tipp: In der Wechselzone zählt Geschwindigkeit. Deshalb nutze ich elastische Gummi-Schnürsenkel. Wenn die Füße nach dem Radsport leicht geschwollen sind, schlüpfe ich dank ihnen einfacher in die Schuhe.

Anne Haug beim Wettkampf auf Gran Canaria
Immer mit dabei: Der Forerunner 965 von Garmin. © Ingo Kutsche

Der Forerunner: Wertvoller Trainingspartner

Anne: Meinen Forerunner 965 trage ich während jeder Disziplin. Auf dem Rad kommt der Garmin Edge 840 Solar dazu. Die Geräte liefern mir zuverlässig alle Informationen zu meinen Einheiten. Mit dem Tool Trainingspeaks werte ich die Daten aus Garmin Connect mit meinem Trainer aus. Wir können den Trainingsplan gemeinsam optimieren, selbst wenn wir uns an unterschiedlichen Orten befinden.

Auf dem Rad erfasse ich mit meinem Edge Werte wie Wattzahl, Geschwindigkeit oder Trittfrequenz. Bei langen Trainingsausfahrten mit dem Gravelbike nutze ich außerdem die Navigationsfunktionen des Fahrradcomputers.

Während des Lauftrainings kann ich Intervalle mit dem Forerunner planen. Nachts trackt die Smartwatch meinen Schlaf. In der Vorbereitung auf die Challenge Roth schlafe ich in einem Höhenzelt, mit dem ich eine sauerstoffärmere Umgebung simuliere. Das macht die Ergebnisse der Schlafanalyse noch interessanter.

Optimiere dein Training und hole das Beste aus dir heraus.

Ob Ironman, Marathon, 10 Kilometer joggen oder einfach ballern – die Uhren der Forerunner-Serie unterstützen dich dabei, deine Ziele zu erreichen. Kontrolliere dein Tempo mit der Pace. Optimiere dein Training gezielt und behalte deine Fitness immer im Blick.

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